Das diesjährige Sommerlager war für alle Stufen etwas ganz Besonderes. Seit langer Zeit war die Pfadfindergruppe Mödling nämlich wieder auf Gruppensommerlager. Das heißt, dass von den 7jährigen WiWö bis hin zu den 20jährigen RaRo alle Kinder und Jugendlichen (KiJu) eine gemeinsame Zeit erleben und das gilt natürlich auch für das gesamte Leiterteam, welches übrigens vollzählig vertreten war. Bereits am Freitag machte hat sich ein kleiner Trupp, auch als „Vorkommando“ bekannt, auf die Reise, um Material zu verstauen und das ein oder andere Zelt bereits aufzubauen. Alle anderen wurden samt ihren Rucksäcken am Samstag im Reisebus verstaut und schon ging die Reise los! Am frühen Nachmittag stolperte ein Pfadi nach dem anderen aus dem Bus und nachdem die Betten bezogen und die Zelte aufgestellt waren, wurde bereits der Lagerplatz, die nähere Umgebung und unter anderem auch der wunderbare Badesee erkundigt.
Erstmals wurden wir von einem Kochteam begleitet, welches uns jeden Tag mit unterschiedlichsten Gerichten verköstigt hat und nach einem anstrengenden Tag tut den vielen hungrigen Mäuler eine Mahlzeit natürlich gut. Für’s Gemüt gab es regelmäßig selbstgebackene Kuchen, die uns sehr gut geschmeckt haben. Die Leiter mussten sich nicht einmal um den Einkauf, das Frühstück oder den dazugehörigen Kaffee kümmern – da kam richtiges Urlaubs-Feeling auf. Somit blieb sehr viel mehr Zeit, die die Leiter gerne mit ihren KiJus verbrachten und wir hoffen schon jetzt, dass sich auch beim nächsten Mal wieder jemand finden wird ?.
Unser Sommerlager wollten wir im Rahmen einer Flaggenparade eröffnen, doch währenddessen wurden wir von hysterischem Geplapper unterbrochen und plötzlich waren wir von einer Schar wild durcheinander quatschenden Gestalten umgeben und es dauerte eine ganze Weile bis wir herausfanden, worum es eigentlich ging…
Offensichtlich gab es in der näheren Umgebung einen Laborunfall mit anschließender Explosion, dabei wurde leider ein noch unerforschter Virus freigesetzt und niemand wusste genau, was für Auswirkungen er haben würde. Nachdem ein Nachrichtenteam die aufgeregte Dame im Kittel interviewt hatte, platzte Frau DDr. mit ihrer Sekretärin und dem Savemanager in unseren Kreis und die erstaunte Lagerleitung bat um genauere Informationen. Folgende Ausgangslage wurde uns nun geschildert: Frau DDr. benötigte dringend ein neues Labor um schleunigst das Gegenmittel herzustellen, dabei war sie auf Hilfe angewiesen. Weil Pfadfinder ja bekannter Weise „allzeit bereit“ sind und gerne ihre helfenden Hände zu Verfügung stellen, ließen wir uns auf die Zusammenarbeit mit dieser doch etwas schrägen Partie ein. Wir wurden in bunt durchgemischte Patrullen eingeteilt, um möglichst unterschiedliche Fähigkeiten zu vereinen, denn niemand wusste genau was auf uns zukommen würde. Jede Patrulle baute ein Labor, das Tolle daran war, dass jedes Labor andere Spezialeffekte hatte und nachdem alle Bauwerke von Frau DDr. und ihrem Team überprüft wurden, verschwanden die Laborangestellten genau so schnell wie sie erschienen waren und vertrösteten uns auf den nächsten Tag. Wir ließen den ersten Tag am Lagerfeuer bei Gesang ausklingen.
Bereits beim Frühstück lasen wir in der Tageszeitung, dass das Gebiet um uns herum abgesperrt wurde und wir harrten den Dingen, die da kommen mochten. Täglich um 9 Uhr trafen wir einander zur Flaggenparade beim Fahnenmast und während wir unterschiedliches Stufenprogramm machten und weitere Aufbauarbeiten erledigten, warteten wir bereits darauf, wann Frau DDr. mit weiteren Informationen antanzen würde. Im Laufe des Tages fanden mehrere Jam-Sessions statt und der Lagersong „Auf geht‘s“ wurde zum One-Hit-Wonder.
Abends versammelten wir uns immer in der Tenne und lauschten was die beiden Nachrichtenmoderatoren Schunk und Weisgram in den TV-News über die jünsgten Ereignisse zu berichten wussten und dem Wetterbericht.
Der Montag war ein ganz besonders anstrengender Tag, da alle Patrullen loszogen um möglichst viele Energiepunkte zu sammeln. Die Labore mussten ja irgendwie mit Strom versorgt werden. Wir stellten uns sehr unterschiedlichen Aufgaben wie z.B. dem Malkurs, angeleitet von der Haus und Hof Therapeutin der Wissenschaftlervereinigung, oder dem Theater-Kreativworkshop, bei der begabten Künstlerin, die für die grafische Darstellung der Bakterien und Viren in Österreich verantwortlich ist, dem Kantinenkoch waren wir beim Retten der Eier behilflich und dem Installateur haben wir es beim Dosenschießen richtig gezeigt. Der Hausmeister hat mit uns XXL-Hangman gespielt und das war noch lange nicht alles. Im Endeffekt konnten wir den imposanten Generator zum Laufen bringen, indem wir alle unsere Energiepunkte zusammenlegten. Die ersten beiden Aufgaben konnten dank unseres Einsatzes bravourös gemeistert werden.
Wir waren jedoch weiterhin auf uns allein gestellt, denn trotz aller Bemühungen des oberösterreichischen Landesinspektors Max Power uns weitere Einheiten zur Verfügung zu stellen, konnte er seine Kollegen bei den Blaulichtorganisationen aufgrund der intensiven Sommerurlaube nicht erreichen.
Im Laufe des restlichen Lagers hatten wir es immer wieder mit dem ominösen Schwarzmarkthändler zu tun, bei dem wir verschiedene Ingredienzien erwarben, um das Gegenmittel herzustellen. die dazugehörige Formel erhielten wir in einem sehr schwierigen Quiz-Nachtgeländespiel am Donnerstag und am Freitag kam es dann endlich zum grande finale: alle Zutaten wurden miteinander vermengt und die Herstellung des Gegenmittels war erfolgreich gelungen. Alle Lagerteilnehmer erhielten mittels besonderer Gerätschaften eine kleine oder auch größere Dosis und der Rest wurde an die übrige Bevölkerung verteilt.
Nach einer intensiven und heißen Woche, brachen wir unsere Zelte am Lipplgut wieder ab und fuhren mit einem guten Gefühl nach Hause. Wieder einmal haben die Pfadfinder die Welt vor dem Untergang bewahrt.